Ein Tinnitus ist ein andauerndes Ohrgeräusch. Es betrifft etwa zwölf Prozent der Bevölkerung. Etwa die Hälfte der Betroffenen fühlt sich durch einen Tinnitus gestört. In den meisten Fällen handelt es sich bei Tinnitus nicht um eine Krankheit sondern um ein Zeichen einer Hörstörung.
Für manche Personen ist ein Tinnitus so stark beinträchtigend, dass es als eigene Krankheit beschrieben wird.
Ursachen für einen Tinnitus
In einem Großteil der Fälle wird ein Tinnitus durch eine Schädigung des Innenohrs ausgelöst. Diese kann aufgrund von Lärmbelastung ausgelöst sein, beispielsweise nach Knalltraumen (z.B. Feuerwerk, Schüße, Nachtclubs) aber auch in Folge chronischer Lärmtraumen in Folge der Berufsausübung ausgelöst sein.
Andere Gründe für einen Tinnitus sind beispielsweise:
Schwerhörigkeit
Hörsturz
Morbus Ménière
chronische Mittelohrentzündung
Ohrenschmalzpfropf
Tubenfunktionsstörungen
Virusinfektionen
Akustikus-Neurinom
Schädel-Hirn-Verletzungen
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Blutgefäße, des Stoffwechsels oder der Nieren
funktionelle Störungen der Halswirbelsäule
Erkrankungen des Kiefergelenks oder der Muskulatur
Stress
Bei über der Hälfte der Betroffenen findet sich kein Auslöser. Dies bezeichnet man als „idiopathischen Tinnitus“.
Welche Symptome verursacht ein Tinnitus?
Betroffene klagen über entweder einseitige oder beidseitige Geräusche oder Töne (Brummen, Surren, Sausen, Zischen, Knarren, Scharren, Dröhnen, Pumpen, Klopfen, Rauschen, Zirpen oder Zwitschern in unterschiedlicher Höhe und Frequenz). Gelegentlich werden auch verschiedene Geräusche und Töne wahrgenommen.
Auch die Lautstärke kann variieren. Ein Tinnitus kann auch gleichzeitig mit einer Hörverschlechterung bestehen.
Oftmals gewöhnen sich die Betroffenen an den Tinnitus, so dass dieser nicht mehr bemerkt wird, wenn man sich nicht bewusst darauf fokussiert.
Allerdings klagen kann ein Tinnitus bei Betroffenen auch so belastend sein, dass diese massiv in ihrem Alltag eingeschränkt sind. In weiterer Folge kann es zu psychischer Belastung, sozialer Isolation oder sogar Depression kommen.
Akuter Tinnitus
Sind die Geräusche innerhalb von 3 Monaten verschwunden, so spricht man von einem akuten Tinnitus.
Chronischer Tinnitus
Bei einem länger andauernden Tinnitus bezeichnet man diesen als subakut (drei bis zwölf Monate) oder chronisch (ein Jahr bis Jahrzehnte).
Kompensierter Tinnitus
Wenn die Betroffenen lernen mit dem Tinnitus umzugehen und weittgehend beschwerdefrei sind, da kein oder nur geringer Leidensdruck besteht, ist auch die Lebensqualität nicht wesentlich beeinträchtigt. Man bezeichnet dies als kompensierten Tinnitus.
Dekompensierter Tinnitus
Hat hingegen das Ohrgeräusch Auswirkungen auf den Alltag und führt zu einer Beeinträchtigung sowie Begleiterkrankungen (z.B. Angst, Schlaf- oder Konzentrationsstörungen, Depressionen, etc) so ist der Leidensdruck ist hoch und die Lebensqualität wesentlich beeinträchtigt. Man spricht von einem Dekompensierten Tinnitus
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