Nasensprays können bei längerem Gebrauch süchtig machen.
Bei einer Erkältung mit zähem Schleim verwenden viele Menschen einen abschwellenden Nasenspray, um die Nase zu frei zu bekommen. Dadurch schlafen Betroffene zum Beispiel besser. Freiverkäufliche Sprays sollten jedoch maximal für eine Woche angewendet werden. Denn bei längerer Anwendung kann es die Schleimhäute schädigen und krank machen. In einigen Fällen hilft dann nur eine Operation. Nasensprays beinhalten neben Salzwasser, oft Antihistaminika oder Kortison. Wichtig ist es, den Schnupfen auszukurieren und das Immunsystem zu stärken.
Oftmals sind Rhinoviren der Auslöser für eine Erkältung und eine verstopfte Nase. Üblicherweise muss man mit einer Dauer von einer Woche rechnen. Kommt es dann immer noch nicht zu einer Besserung, sollte eine Abklärung durch einen HNO Arzt durchgeführt werden, um andere Ursachen auszuschließen.
Wie wirken Nasensprays?
Zu den Wirkstoffen in Nasensprays gehören oft sogenannte Alpha-Sympathomimetika (Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin, Phenylephrin, Tetryzolin oder Naphazolin). DieSie aktivieren Alpha-Adrenorezeptoren des sympathischen Nervensystems und führen zu einer Vasokonstriktion. Das bedeutet, dass sich die Gefäße in der Nasenschleimhaut verengen. Dadurch kommt es zu einer Abschwellung und einer Besserung der Atmung.
Wieso machen Nasensprays süchtig?
Bei langfristiger Verwendung gewöhnt sich die Nasenschleimhaut an die abschwellende Wirkung des Nasensprays. Lässt die Wirkung nach, schwillt die Schleimhaut daraufhin verstärkt wieder an. Dies veranlasst viele Patienten, das Spray erneut zu verwenden („Rebound-Phänomen“). Nasensprays lindern die Beschwerden kurzfristig, halten sie aber gleichzeitig aufrecht. Langfristiger Gebrauch führt daher zu einer Chronifizierung der Erkältungen. Ab einer Nutzungsdauer von über zehn Tage ohne dauerhafte Besserung spricht man von einer "Abhängigkeit".
Im Laufe der Zeit können die Patienten Anzeichen einer Sucht wie Erstickungsangste und Stimmungsschwankungen entwickeln. Außerdem trocknet die Nasenschleimhaut zunehmend aus und verliert ihre Abwehrfunktion, so dass sich Bakterien ausbreiten können. Dadurch erhöht sich das Entzündungsrisiko, etwa der Stirnhöhle. Außerdem bildet sich Schorf auf der Nase und Nasenbluten wird häufiger.
Ab einer Nutzungsdauer von über 10 Tagen ohne Besserung der Beschwerden spricht man von einer Nasenspray-Sucht
Abhängig von Nasenspray - was tun?
Was also tun, wenn man bereits etwas zu oft auf Nasensprays setzt und es einfach nicht schafft ohne diese durchzuhalten? Oft macht es Sinn zunächst den Gebrauch auf ein Nasenloch zu beschränken bis sich das andere Nasenloch wieder erholt hat.
In der Regel dauert es etwa 2 Wochen, bis man mit dieser Methode wieder ohne Nasensprays zurecht kommt. Hat man neuerlich das Gefühl einen Spray zu benötigen, sollte man Versuchen auf Alternativen zurückzugreifen.
Alternativen zu Nasensprays
Gute Alternativen zu abschwellenden Nasensprays sind hypertone Kochsalz- oder Meersalzlösung. Hyperton heißt, dass der Salzgehalt in der Flüssigkeit höher ist, als der Salzgehalt der Zellen in unserem Körper. Hypertone Lösungen können als Spray, Tropfen oder Spülung verwendet werden. Sie basieren darauf, dass Sie den Schleimhäuten überschüssige Flüssigkeit entziehen und diese in weiterer Folge abschwellen. Ihre Wirkungsdauer ist jedoch deutlich begrenzt und beträgt nur etwa 30 Minuten.
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